Ein Schritt weiter als Bühne …

Ein Artikel über das Wirken des Vereins Eventeurythmie e.V. mit Sitz in Bonn.

Was heißt es heutzutage als Bewegungskünstler relevant zu sein? Insbesondere als eurythmischer Bewegungskünstler? Der Verein Eventeurythmie zeigte in seinem 7-jährigen Bestehen Mut, Eigenwillen und Eigensinn und stellt sich sowie sein aktuelles Leitprojekt im Hinblick dieser Frage vor.

Marie Sophie Koblitz mit dem Stück Fragil / Foto: Tatjana Rudenko

Einige Jahre vor Vereinsgründung setzte sich Initiatorin Michaela Prader mit der „site specific performance“ auseinander. Eine Kunstform, welche inhaltlich auf den Ort des Geschehens einzugehen vermag und somit an Verweis-Charakter gewinnt. Der Gründungsgedanke des Vereins bezieht sich auf dieses bestimmte künstlerische Engagement. Über einige Zeit bildete das Ensemble „Ihoch3“ ein inhaltliches Herzstück des Vereins. Das Ensemble begann als Forschungsensemble zu Imagination- Inspiration und Intuition und spezialisierte sich mit der Zeit darauf Tagungen mit „situativen Kompositionen“ künstlerisch zu begleiten. Mittlerweile bietet das Ensemble Ihoch3 sogenannte „rezeptive Performances“ für Spitäler und soziale Einrichtungen an. Eine Publikumsstimme über eine solche Performance: „Ohne Zweifel ist das Kunst, was ich am Sonntagabend sehen und hören durfte. […] Die Menschen, die sich in dieser Art mit der Welt beschäftigen, die gehen in die Welt hinein. Sie gehen in die Dinge hinein und schauen sich von innen darin um. Danke, danke, danke für dieses besondere Erlebnis.“ (Luisa Weißbach)

Ein weiterer Impuls des Vereins ist die Schaffung einer nachhaltigen Struktur der Zusammenarbeit, die der zunehmenden Individualisierung von Eurythmisten entspricht und in Dialog mit verschiedensten Veranstaltern tritt. „Wir stehen dafür ein, dass Künstler auch unternehmerisch denken sollten.“ (Isabelle Rennhack)

Vorstand des Vereins Eventeurythmie / Michaela Prader und Isabelle Rennhack / Foto: Verein

Seit 2018 existiert das vereinseigene Studio „einsatzstelle25 für Tanzkunst und Bewegungskurse“. Hierfür wurde ein Trakt des ehemaligen Polizeipräsidiums in Bonn neugestaltet und zur Bühne und zum Veranstaltungsort. Das neueste Projekt des Vereins ist die „Artist.inResidence“ in Bonn und Amsterdam die es Eurythmisten ermöglicht mithilfe eines Proberaums und einem Budget ein neues Stück auf den Weg zu bringen. Die Künstler sind dazu aufgerufen Möglichkeiten auszuloten, wo erarbeitetes Performancematerial einen Mehrwert in der Gesellschaft erfährt. Der Verein konnte 2022 bereits vier Künstlern diese Chance geben und es entstanden Stücke wie „MoneyMe“ zum Thema Umgang mit Geld, „Fragil“- eine Auseinandersetzung mit der fragilen Seite, die durch die Corona Zeit hervortrat und das Stück „Mundus Imaginalis“, indem es um Wahrhaftigkeit und die Kraft der Imagination geht.

Isabelle Rennhack

Ab dem 29. April 2023 gibt es die Dokumentationen und Kunstfilme der Projekte online über unsere Webseite unter dem Link https://www.eventeurythmie.com/festival-artistinresidence, anzusehen.

Für mehr Informationen:

www.eventeuerythmie.com