Freiheit und Würde konstituieren das Menschsein

für einen neuen Humanismus im digitalen Zeitalter

Der digitale Wandel steht im Zeichen von Perfektion und Effizienz. Demgegenüber gehört zum Menschsein die Fähigkeit, mit Unsicherheiten leben zu lernen und in Entwicklung zu bleiben. Michaela Glöckler, frühere Leiterin der Medizinischen Sektion am Goetheanum und Präsidentin der Goetheanum-Partnerorganisation Eliant setzt sich für einen neuen Humanismus ein.

«Kinder und Jugendliche sollen alle ihre Interessen und Begabungen leben können, seien es (natur-)wissenschaftliche und technische, seien es künstlerische und spirituelle», sagt Michaela Glöckler. Die Kinderärztin weiß: «Eine umfassende gesunde Reifung ist die Voraussetzung für die spätere empathische Teilhabe und soziale Verantwortung. Diese spezifisch menschlichen Qualitäten sind unabdingbar, um die großen vor uns stehenden ökologischen, wirtschaftspolitischen und sozialen Herausforderungen zu bewältigen.»

Michaela Glöckler setzt sich für eine Kultur ein, bei der die Entwicklung des individuellen Menschen ebenso ernst genommen wird wie die technische Entwicklung. Es sei essenziell, sagt sie weiter, Erziehung und Bildung an den Werten Freiheit und Würde auszurichten. «Von der Qualität des gesellschaftlichen Miteinanders, des Umgangs mit Natur und Technik und der Art der demokratischen Teilhabe am politischen Leben hängt ab, welche Fähigkeiten im Sozialen zum Tragen kommen.» Ohne diese Werte gerate die Demokratie in Gefahr und werde früher oder später «dem digitalisierten Überwachungsstaat Platz machen müssen».

Als Präsidentin von Eliant – der zivilgesellschaftlich aktiven europäischen Allianz für angewandte Anthroposophie – engagiert sich Michaela Glöckler mit den Mitarbeitenden bei der von der Europäischen Kommission einberufenen ‹Konferenz zur Zukunft Europas› mit Beiträgen zu einem neuen Humanismus im digitalen Zeitalter.

Ansprechpartnerin

Michaela Glöckler