„Die schöne Müllerin“ – inklusiver Schubert-Liederabend mit Märcheneurythmie

In der Gemeinschaft Altenschlirf, einer sozialtherapeutischen Lebensgemeinschaft im Vogelsberg in Hessen, spielt neben dem zusammen leben und gemeinsam arbeiten die Kultur eine bedeutsame Rolle. Neben den gemeinsamen Morgenfeiern und der Pflege der christlichen Jahresfeste sind regelmäßige Konzerte, Theater- und Eurythmieaufführungen ein bedeutsamer Teil des gemeinsamen Zusammenlebens.

Foto: Darja Seeger und Tobias Raedler
Fotos: Ulrike Härtel

Immer wieder stehen dabei auch eigene Theaterproduktionen auf dem Programm. Besonders während der kulturarmen Jahre der Coronapandemie wuchs der „Hunger“ nach Kultur, sodaß sich im Januar 2021 elf BewohnerInnen der Gemeinschaft in einem Abendkurs auf den Weg machten und mit einer Sängerin (Darja Seeger, Hausverantwortliche) und einem Pianisten (Tobias Raedler, Geschäftsleitung Wohnbereich) den Liederzyklus von Franz Schubert „Die schöne Müllerin“ einstudierten. Unterstützung fanden sie dabei durch die Eurythmistin Gabriele Barth, die mit ihnen die Geschichte des Liederzyklus bildhaft mit Elementen der Märchen-Eurythmie einstudierte. Ergänzt wird der Liederzyklus durch eine Sprecherrolle, die neben den 5 unvertonten Gedichten von Wilhelm Müller prosaisch die Zuschauer durch die Geschichte der 20 Lieder führt. Es entsteht so eine nie dagewesene Kombination unterschiedlicher Sinneseindrücke, die den romantischen Liederzyklus 200 Jahre nach seiner Uraufführung wieder neu erleben lässt.

Die Stiftung Lauenstein möchte im Rahmen ihres 30-jährigen Jubiläums 1.000 Menschen mit Assistenzbedarf den Besuch einer Vorstellung der „Schönen Müllerin“ möglich machen und fördert daher großzügig eine Tournee durch Deutschland und die Schweiz, zu der an jedem Ort sehr gerne auch weitere Gäste eingeladen sind.

Ulrike Härtel