Medienpädagogik

Seit diesem Jahr finden auch die Fortbildungen des Seminars für Waldorfpädagogik Köln in Onlineform statt. So auch das Medienpädagogikseminar am 12./13. März 2021 mit Jasmin Zimmer, Referentin an der Alanushochschule Alfter, mit Fachgebiet Entwicklungspsychologie und Medienpädagogik.

Was bedeutet Medienpädagogik, was bedeutet sie in unserer Arbeit mit Kindern?

Unsere mehr und mehr durch digitale Medien bestimmte Welt braucht einen aufgeklärten, kritischen und reflektierten Umgang im Bereich der modernen Medienlandschaft. Auch Waldorfkindergärten und Schulen müssen sich damit auseinandersetzen. Kinder kommen heute sehr viel früher mit digitalen Medien in Kontakt. Tragen Gesehenes und Gehörtes in die Gruppe und Gemeinschaft, und ahmen im Spiel die Medieninhalte nach. Das kann im Gemeinschaftsalltag zu Konflikten und Ablenkungen führen. Ein fachliches Grundwissen in diesem Bereich und eine kritische Auseinandersetzung mit einer wertschätzenden Haltung, nicht mit dem „erhobenen Zeigefinger“, wären da hilfreich.

Medienkompetenz fängt schon in der Erwachsenenwelt an.

Wie sollen unsere Kinder einen kritisch kompetent und hinterfragenden Umgang mit den digitalen Medien erlernen, wenn es die Erwachsenen nicht vorleben?

Es braucht eine stabile Verankerung im echten Leben mit realen und wirklichen inneren Bildern, damit der Kontakt zur echten Erde in der virtuellen Welt nicht verloren geht. Bekommen Kinder die Möglichkeit, eine reiche innere Welt mit wirklichem Bezug zur äußeren Welt auszubilden, haben sie, im Bezug auf Medienkompetenz, im späteren Leben viele Vorteile. Schutzfaktoren, um sich nicht in der virtuellen Welt zu verlieren, sind, dass Kinder sich selbst als handlungsfähig erleben. Dass sie ein reales soziales Netzwerk an Freunden und ihnen zugewandte Eltern haben, dass sie die Wunder dieser Erde real erleben können.

Und, dass sie begleitet durch die Erwachsenen, im jugendlichen Alter ein kritisches Hinterfragen über Manipulationspotenzial von Medien und Werbung, sowie die fortschreitende Digitalisierung erlernen.

Jeder muss sich die Frage selber reflektiert beantworten, „Einsatz von High Tech ab welchem Alter?“

Prof. Dr. Gerald Hüther sagte in einem Interview: „Es geht nicht um Medienkompetenz, sondern es geht um elterliche Begleitkompetenz.“

Machen wir uns als Eltern und ErzieherInnen auf und werden zu offenen, kritischen und kompetenten Begleitern unserer Kinder in der Welt der digitalen Medien.Dazu hat die Fortbildung reichhaltige sachliche Informationen gegeben und zum bewussten wachen Handeln aufgefordert.

Franziska Halfmann