Spendenaufruf der Freunde der Erziehungskunst für weitere Corona-Hilfen.
Seit die Freunde der Erziehungskunst vor 50 Jahren gegründet wurden, ist es unser Hauptanliegen, gute, dem Kind und dem Werden zugewandte Bildung zu fördern, die jedem Kind zugänglich ist – vollkommen unabhängig vom finanziellen Status der Eltern. Waldorfschulen, die als Schulen in freier Trägerschaft in den allermeisten Ländern der Welt keine staatlichen Subventionen erhalten, sind an vielen Orten auf Spenden sowie auf ein gut funktionierendes Ausgleichssystem angewiesen, bei dem die Schulbeiträge derjenigen, die es sich leisten können, dazu beitragen, dass auch Kinder aufgenommen werden können, deren Eltern weniger oder gar nichts bezahlen können. Durch die Folgen der Corona-Krise ist dieses Ausgleichssystem an vielen Orten der Welt – nicht nur im globalen Süden – aus dem Gleichgewicht geraten.
Im Frühjahr 2020 begann mit unserem Eilaufruf „Die Folgen der Corona-Krise mindern“ unsere Gemeinsame Aktion: Corona-Hilfen. Die positive Resonanz und die vielen Spenden, die Hilfe durch Waldorfschulen, Stiftungen und den Bund der Freien Waldorfschulen war überwältigend. Mehr als 1,5 Millionen Euro konnten wir an mehr als 100 Einrichtungen in 37 Ländern weiterleiten. Dank Ihrer Hilfe wurden nicht nur in Not geratene Eltern und Kinder mit Lebensmitteln versorgt, sondern an vielen Orten die waldorfpädagogische Betreuung von Kindern und Jugendlichen so qualitativ hochwertig, wie es unter den jeweiligen Corona-Bestimmungen des Landes und den technischen Voraussetzungen der Einrichtung möglich war, aufrechterhalten. Dank der vielen Spenden konnte die Schließung von Schulen und Kindergärten in allen uns bekannten Fällen verhindert werden.
Viele Waldorfschulen und Waldorfkindergärten versuchten über ein Jahr lang, ohne Hilfe von außen über die Runden zu kommen. Sie melden sich erst seit einigen Monaten bei uns mit der bitteren Erkenntnis, dass alle Rücklagen aufgebraucht sind und laufende Kosten nicht länger getragen werden können. In einigen Fällen bleibt die Situation auch aufgrund politischer und sozialer Missstände angespannt. Die extreme Situation durch die Pandemie verstärkt globale und soziale Ungleichheit – auch und gerade in der Bildung.
So ist zum Beispiel Online-Unterricht, der in den letzten zwei Jahren in fast allen Ländern stattfand, gerade für Schülerinnen und Schüler aus sozial schwächeren Verhältnissen oder in ländlicheren Gegenden oft ein großes Problem: Es fehlt an Hardware – also Computern oder zumindest Smartphone – aber sehr oft auch am Internetzugang. Wenn die Schulen also aus Gründen des Infektionsschutzes schließen müssen, bedeutet das für diese Kinder, dass sie keinen Zugang zur Bildung haben. Gleichzeitig ist aber auch gerade hier die Sorge vor einer Ansteckung, auch wenn Unterricht in der Schule stattfindet groß, da die Gesundheitssysteme zu schnell überlastet sind.
Mit unserem erneuten Spendenaufruf möchten wir genau hier helfen und die Spenderinnen und Spender bitten: Fördern Sie Bildungsgerechtigkeit!
Christina Reinthal
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen finden Sie unter: waldorfweltweit.org/spendenaufruf
Spendenkonto DE47 4306 0967 0013 0420 10 | BIC: GENODEM1GLS | GLS Bank Bochum
Verwendungszweck: Aufruf 2644