Farbe und Licht im Gespräch

Ausstellung ‹Lichtblatt und Feuerform› mit Werken von Ferose (Skulptur) und Stephane Zwahlen (Malerei)

Erstmals begegnen sich in der Ausstellung ‹Lichtblatt und Feuerform› die Eisenskulpturen von Ferose und die Farbstudien mit Wortwerken von Stephane Zwahlen. Die Sektion für Bildende Künste am Goetheanum hat die beiden gegensätzlichen Zugänge zusammenbracht, um das diesen Werken gemeinsame Dazwischen erlebbar zu machen.

Foto: Werkauswahl von Ferose ‹Ohne Titel›
Stephane Zwahlen ‹Nous› und Ferose ‹Ohne Titel›
(Fotos: René Lamb)

Das Material der Künstlerin Ferose ist Eisen. Beim Schweißen zeigt das spröde Material seine zarten Seiten: Es wird durch die Hitze weich und zeigt plötzlich alle Spektralfarben. Auch Stephane Zwahlen arbeitet mit Farben, auf Papier und Leinwand. «Gemeinsam ist beiden das Hinhorchen: der Klang von Farb- und Lichträumen, die Sprache von Natur- und Lichtkräften, das Echo tiefer Bewusstseinsschichten», sagt Christiane Haid, Leiterin der Sektion für Bildende Künste. Die Ausstellung ‹Lichtblatt und Feuerform› wird von Barbara Schnetzler kuratiert.

Ferose hat nach einer Lehre zur Landschaftsgärtnerin Malerei, Grafik und Schwerpunkt Bildhauerei an der Freien Kunststudienstätte Ottersberg bei Bremen, Deutschland, studiert. Der Werkstoff Eisen faszinierte sie früh, was mit Blechen aus einer Autowerkstatt begann, führte sie zum autogenen Schweißen, das sie beim Eisenplastiker Freddy Madörin in Basel, Schweiz, lernte. Heute schafft sie freistehende Skulpturen und große reliefhafte Wandarbeiten. Aus einem dünnen Eisendraht entstehen mal filigran-zerbrechliche, mal massig-kräftige Werke.

Diese kraftvollen Eisengebilde werden durch die Ausstellung ins Gespräch mit der transparenten und farbkräftigen Malerei von Stephane Zwahlen gebracht. Er studierte an der Kunstgewerbeschule in Basel, Schweiz, Bildhauerei, Fotografie, Grafik und Typografie und war Bühnenbildassistent am Theater Basel. Er schloss ein Malereistudium bei Beppe Assenza in Dornach, Schweiz, an. Stephane Zwahlens Aufmerksamkeit gilt dem, was er ‹Nachbildstille› nennt. In diesem Nachlauschen der sichtbaren Erscheinungen schafft er Serien, die unterschiedliche Wirklichkeitsschichten der Natur und des Menschen sichtbar machen. Seine Farbwerke ergänzt er teilweise mit Wortwerken.

Ausstellung Lichtblatt und Feuerform. Skulptur und Malerei von Ferose und Stephane Zwahlen, 23. September 2023 bis 21. Januar 2024, täglich 9 bis 20 Uhr (bei Veranstaltungen im Goetheanum erweiterte Öffnungszeiten), Kunstgalerie, Goetheanum Vernissage 22. September, 18 Uhr, Goetheanum

Ansprechpartnerin

Christiane Haid