Die neue Ausgabe ‹red nose› #4 ist da!

Liebe Freundinnen und Freunde des Clownspiels

Titelseite der neuen Ausgabe von Red Nose, Foto: Red Nose / Sebastian Jüngel

Die aktuelle Ausgabe ‹red nose› #4, der Zeitschrift der Arbeitsgruppe Clown der Sektion Darstellende Künste des Goetheanum, ist erschienen – mit einem Schwerpunkt zum Thema Figurenspiel im Clownsspiel. Neu ist die Rubrik ‹Ausstattung›, diesmal über ein mobiles Bühneneinrichtungssystem. Die bisher vier Ausgaben vermitteln ein vielfältiges Bild vom Berufsfeld Clown. Viel Spaß!

Sebastian Jüngel

Contact: sebastian.juengel@goetheanum.ch

Clown & Figurenspiel:

Dudelsäcke als Gänse

Wenn Kinder spielen, werden Gegenstände zu Wesen.

Im Clownspiel erscheinen im Sichtbaren verborgene Wesenszüge und der Zauber einer überraschenden Verwandlung.

Uns, Vanilli (Gabriela Jüngel) und Topolino (Sebastian Jüngel), hat schon immer beim Spiel von Kindern fasziniert, was zum Beispiel ein Stück Holz für sie sein kann. Was kann nicht auch ein Flötenputzer alles werden? Ein Wesen! Und ein Wesen, das will etwas erzählen. Und mehrere Wesen, die wollen miteinander sprechen – und kommen mit dem Clown ins Spiel.

2 Clowns bei ihrer schweren Arbeit
Foto: Red Nose / Sebastian Jüngel

Als wir zwei Kinderdudelsäcke geschenkt bekamen, waren wir vom durchdringenden Klang beeindruckt. Beim Üben mit den Dudelsäcken entdeckten wir, dass sie auf einem Bein (Bordunpfeife) laufen können. Oder stehen. Oder springen. In dieser Haltung wurde die Spielflöte ganz selbstverständlich zum Schnabel. Die Gänse waren geboren! Sie sprangen stufenweise über Kartons zu uns hoch, bis sie in unseren Armen landeten und wieder als Musikinstrumente gespielt werden konnten. Später zeigte sich, dass sie beim Abgehen zurückblickten und dabei herrlich mauzten. Wir arbeiten gern mit Kartons. Eines Tages wurde aus diesen und einem Halstuch eine kleine Bühne. Auf dieser traten auf: ein frisch aufgeblasener gelber Luftballon als Sonne, der, losgelassen, zum Publikum fliegt. Daraufhin begrüßte der Fingerpuppenhahn den Morgen, und ein Pilzbürstchen sprang hervor und putzte gründlich die Bühne. Sodann erscheinen weitere Gestalten wie Fingerpuppenschnecken, ein Flötenputzer und ein Holzintarsienkistchen und bereiten die Übergabe eines Geschenks vor. Zwei runde Pappschachteln für Tee erwiesen sich, als die Teebeutel verbraucht waren, als Haus für zwei fingergroße Filzfrösche. Kaum war der Deckel geöffnet, hüpften sie jeder aus seiner Dose auf den Rand und tanzten dort auf der Melodie ‹Heut’ ist ein Fest bei den Fröschen am See› versetzt im Kanon, bis sie zusammen in einer der Dosen verschwinden. Wir sind jedes Mal aufs Neue gespannt, welche Wesen sich uns aus den Requisiten zeigen.

Gabriela Jüngel

Contact juengel@gmx.ch