Youtube Tanz: Jerusalema Inklusiv

Auch von oben sieht es gut aus

Eine eigentlich ruhige Wohngegend in Stuttgart-Ost. Es wummert Musik mit tiefen Bässen durch die Nachbarschaft. Surrend trägt eine Drohne die Kamera über den Köpfen einer Menschengruppe.

Monatelang konnte unsere Rollstuhl Tanzgruppe nicht stattfinden. Im Therapeuticum Raphaelhaus, werden seit über 50 Jahren Menschen mit schweren Behinderungen betreut und gepflegt. Musik und Tanz gehören hier zum Lebensgefühl. Heute ist ein großer Tag, denn wir tanzen Jerusalema!

„Jerusalema“ – das Lied des südafrikanischen DJs Master KG und der Sängerin Nomcebo Zikode wurde zum weltweiten Hit im Internet. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, auch die Blaulichtkräfte tanzten dazu und veröffentlichten ihre Filme.

Spass beim Tanzen

„Jerusalem ist meine Heimat, rette mich, verlass mich hier nicht“. Was auf den ersten Blick vielleicht nach einer Passage aus der Bibel klingt, ist die deutsche Übersetzung der ersten Zeilen des auf Zulu geschriebenen Songs „Jerusalema“.

Immer wieder werden diese Passagen gesungen und tatsächlich wird mit dem Song Gottes Schutz erbeten.

Die Choreographie sitzt

„Dieser Text passt in eine Zeit, in der die Hoffnung auf Schutz auch in unserer Gesellschaft größer denn je ist“, erklärt Annette Faust-Mackensen vom Gesundheitsamt Stuttgart. Sie lud soziale Einrichtungen in Stuttgart ein, die physischen Beschränkungen zu überwinden um gemeinsam ein online Video zu gestalten.

Drei Stuttgarter Einrichtungen, die Wilde Bühne e.V., das Therapeuticum Raphaelhaus e.V. und der TREFFPUNKT, Begegnungs- und Bildungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung, Caritasverband für Stuttgart e.V. haben inklusive Tänze und Clips für ein gemeinsames Video zusammengetragen.

Mit Schwung und Freud

Für alle, die sich der weltweiten Jerusalema-Tanz-Challenge anschließen, ist die Choreografie so viel mehr als ein Tanz. „Es ist die Aussicht auf schöne und bessere Zeiten und der Beweis, dass man sich auch in Krisen nicht unterkriegen lässt und weiter gehen soll,“ so Zabel.

Der Tanz, bei dem die aktuell geltenden Abstandsregeln perfekt eingehalten werden können, spiegelt wider, wie wichtig es ist, trotz gewisser Einschränkungen das Lachen und die Freude nicht zu verlieren.

Bernd Zabel

Das Video ist auf dem YouTube Kanal der Stadt Stuttgart abrufbar:

Fotos: © Therapeuticum Raphaelhaus