Wirksamkeit der Anthroposophischen Medizin

Misteltherapie klinisch belegt

Zur Wirksamkeit der Anthroposophischen Medizin liegen wissenschaftliche Studien vor, beispielsweise zur Misteltherapie bei Krebs.

Die Wirksamkeit der Anthroposophischen Medizin untersuchen Forschungsinstitute an Kliniken und Universitäten. Sie wenden wissenschaftliche und psychometrische Methoden an. Dabei werden Wirksamkeit, Effektivität, Sicherheit und Kosten von therapeutischen Interventionen und Behandlungskonzepte erforscht.

Fachärztin Dr. med. Marion Debus, Leiterin der Onkologie der Klinik Arlesheim, Schweiz, und Team
Foto: Medizinische Sektion am Goetheanum

In den letzten Jahrzehnten führte die Forschung zur Misteltherapie in der Onkologie zu Ergebnissen, die in wissenschaftlichen Fachjournalen mit qualitätsgesicherter, unabhängiger Begutachtung publiziert wurden. Dabei wurden Arzneimittelsicherheit, Lebensqualität, Kombination mit anderen Therapien, Überleben und Tumorresponse berücksichtigt. So untersuchte beispielsweise eine multizentrische Beobachtungsstudie die Wirkung von Misteltherapie zusätzlich zur Chemotherapie auf das Überleben von Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im fortgeschrittenen Stadium. Grundlage waren Daten aus dem klinischen Register des Netzwerks Onkologie, einem akkreditierten klinischen Register deutscher onkologischer Kliniken, niedergelassener Ärztinnen und Ärzte und ambulanter Zentren. Ergebnis: Die Gesamtüberlebensraten nach einem Jahr und nach drei Jahren waren bei Chemotherapie plus Misteltherapie signifikant höher als bei Chemotherapie allein. Das deutet darauf hin, dass eine begleitende Misteltherapie positiv mit dem Überleben von Patientinnen und Patienten mit NSCLC im fortgeschrittenen Stadium assoziiert ist, die mit einer Standardchemotherapie behandelt werden.

In einer randomisiert-kontrollierten Phase-III-Studie wurde untersucht, ob die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs durch Mistelextrakt das Überleben verlängert und die Lebensqualität verbessert. Dafür wurden 220 Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs, die außer bestmöglicher Unterstützung keine weitere Behandlung erhielten, in diese Studie aufgenommen. Ergebnis: Bei den Studienpatientinnen und -patienten verbesserte die Misteltherapie die Lebensqualität im Vergleich zur alleinigen Best Supportive Care signifikant. Die Mistel erweist sich also als eine wirksame Zweitlinienbehandlung für diese Erkrankung.

Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Evaluation der Misteltherapie sind auf der Plattform mistel-therapie.de/wissenschaftliche-informationen/klinische-evidenz zu finden; einen Überblick zum Stand der Forschung in der Anthroposophischen Medizin befindet sich auf medsektion-goetheanum.org/forschung/research-in-anthroposophic-medicine.

Dagmar Brauer

Ansprechpartnerin Ariane Totzke