Vom Freiwilligendienst zur Ausbildung:

Sicherer Arbeitsplatz garantiert

Morgens, nass, kalt, kurz vor 6 Uhr. Zielstrebig läuft Pia durch den Stuttgarter Osten zu ihrem Ausbildungsbetrieb.

„Eigentlich wollte ich nach der Schule einen Freiwilligendienst in Chile machen- doch dann kam Corona und ich konnte nicht ausreisen. So suchte ich eine sinnvolle Beschäftigung und engagierte mich, erst einmal für ein paar Monate, für Menschen mit Behinderung im Therapeuticum Raphaelhaus.“

Erst war alles fremd, Pia hatte noch nie mit Menschen mit Behinderung gearbeitet: „Ich wurde gut eingearbeitet. Anfangs habe ich jeden Tag die drei gleichen Menschen unterstützt. So konnte ich sie gut kennen lernen und habe dann gemerkt, dass man mit den Menschen normal reden muss, mit ihnen normal umgehen kann. Auch wenn sie nicht in Sprache antworten können, jeder benutzt Mimik oder Gestik- ich lernte dies immer besser zu deuten.“

Pia hatte ihren Freiwilligenvertrag verlängert und macht inzwischen die dreijährige Ausbildung zur staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin. Die Ausbildung ist anspruchsvoll: „Man hat viel mit Menschen zu tun und muss mit Menschen klarkommen – mit vielen Menschen klarkommen“- zwinkert Pia.

„Den Fachkräftemangel in der Pflege spüren wir durchaus“- bestätigt Ulrike Hoffmann, Heimleitung im Therapeutikum Raphaelhaus. Die Ausbildung im Haus ist ein wichtiger Bestandteil der Personalgewinnungsstrategie: „Dank unserer 15 Ausbildungs-Plätze können wir jedes Jahr bestens geschulte Mitarbeiter:innen übernehmen“.

Die Arbeit ist anspruchsvoll, mitunter herausfordernd. Auch die Arbeitszeiten sind nicht immer bequem- damit die Dienste gerecht verteilt werden, gestaltet jedes Pflegeteams den eigenen Dienstplan. So wird sichergestellt, dass die Bedürfnisse jeder Person im Team gesehen werden.

Pia wird mit dieser Ausbildung immer eine wichtige Aufgabe erfüllen und garantiert einen sicheren Arbeitsplatz haben!

Bernd Zabel

Das Interview: