Kurz gemeldet

Rudolf-Steiner-Bashing ist in. Hat der Guru das verdient?

In seinem ausgesprochen lesenswerten Beitrag warnt Autor Philip Kocve davor, Steiner als Philosophen zu „canceln“, wie es teilweise in sozialen Netzwerken gefordert wird. Kritiker:innen ebenso wie manche schwärmerische Anhänger:innen der Anthroposophie seien „hermeneutisch völlig unbedarft“ und nutzten die umfangreiche – „grösstenteils aus nichtautorisierten Vortragsnachschriften bestehende Gesamtausgabe“ entsprechend für ihre Zwecke. Beiden Seiten empfiehlt Kovce statt plumper Zitateschlacht das Studium der Texte – dank der beiden kürzlich neu erschienenenen Bände der kritischen Werkausgabe mit Steiners Schriften zur Geschichte der Philosophie kein Problem. Diese weisten Steiner „einmal mehr als ebenso streitbaren wie anregenden Philosophen“ aus. Anthroposophie sei eben gerade „keine One-Man-Show Steiners, kein dunkler Guru-Hokuspokus, sondern eine zeitgemässe Fortsetzung der Philosophie mit naturwissenschaftlichen sowie der Naturwissenschaft mit philosophischen Mitteln“, so der Autor. (Neue Zürcher Zeitung, Philip Kovce)

Im Panikmodus

„Nun ist es kein Geheimnis, dass es unter überzeugten Anthroposophen entschiedene Impfgegner gibt, und ihre Beweggründe sind in der Regel tatsächlich hanebüchen. Auch hat sich rund um manche Waldorfschulen ein Gefolge aus eigenwilligen Weltendeutern angesiedelt, die wenig von Wissenschaft, aber viel vom Ätherleib halten. Doch eine ganze Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht zu stellen und ihr Verhalten als einen entscheidenden Grund für die deutsche Impfträgheit zu geißeln, ist ebenso falsch wie perfide.“ (t-online, Florian Harms)

Bottroper Marie-Curie-Schule züchtet ihr eigenes Öko-Saatgut

Tolles Projekt der GemüseAckerdemie im Ruhrgebiet: Im Schulgarten einer Bottroper Schule wird nicht nur Gemüse angebaut, sondern sogar eigenes Saatgut aus nachbaufähigen Pflanzen gewonnen werden – eine gute Gelegenheit, den Schüler:innen auch gleich die problematischen Verflechtungen der weltweit agierenden Saatgut-Konzerne nahezubringen. Das freut auch die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die gerade das 25-jährge Bestehen ihres Saatgutfonds feierte und das Schulprojekt fördert. Ihr Engagement für die ökologische Pflanzenzüchtung wird in dem Artikel ebenfalls ausführlich gewürdigt. (WAZ, Norbert Jänecke)

Freiheit braucht den Dialog

Auch die Wochenschrift Das Goetheanum hat jetzt einen Podcast: In „Anthroposophie zur Sache“ führt Redakteur Wolfgang Held Interviews zu aktuellen Themen. Im ersten Gespräch war Georg Soldner, Co-Leiter der Medizinischen Sektion am Goetheanum und Kinderarzt zu Gast, Thema waren Zwang und Freiheit in der Impfentscheidung. (Das Goetheanum)