Ausnutzung für den Aufbau des NS-Staates
Studie zur anthroposophischen Ärzteschaft im Nationalsozialismus. Die anthroposophische Ärzteschaft widerstand weitgehend und insbesondere inhaltlich der nationalsozialistischen Ideologie; Einzelne erhofften sich Vorteile für die Anthroposophische Medizin und ließen sich auf das System ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie von Peter Selg, Susanne H. Gross und Matthias Mochner.
In der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland hatte auch die anthroposophische Ärzteschaft ein Verhältnis zum nationalsozialistischen Staat zu finden. Die Studiengruppe Peter Selg (Professor für medizinische Anthropologie und Ethik sowie Mitglied der Goetheanum-Leitung), Susanne H. Gross (Historikerin) und Matthias Mochner (Historiker) untersuchte institutionelle und persönliche Nähe. Da es die Bezeichnung ‹anthroposophischer Arzt› damals noch nicht gab, recherchierte das Studienteam, wer zur anthroposophischen Ärzteschaft zu zählen war und wer von ihnen in welchem Grad mit dem nationalsozialistischen Regime in Verbindung stand. (Goetheanum, Dornach, Schweiz, 31. Oktober 2024)
30. Jubiläum der Freiwilligendienste
Seit über 40 Jahren setzen sich die Freunde der Erziehungskunst für waldorf- und anthroposophische Einrichtungen weltweit ein. Nun feierte Ende September der Bereich Freiwilligendienste sein 30. Jubiläum! Seit 30 Jahren begleiten die Freunde Waldorf, wie der Bereich in Karlsruhe heute heißt, junge Menschen partnerschaftlich in ihrem Freiwilligendienst. Mit über 1.000 Einsatzstellen in Deutschland und weltweit sowie rund 1.500 Freiwilligen pro Jahr zählen sie zu den größten Trägern Deutschlands.
Als Träger für Freiwilligendienste sind die Freunde Waldorf die Verbindung zwischen Freiwilligen und ihren Einsatzstellen. Sie sorgen also dafür, dass alles rundläuft: von der ersten Orientierung und Bewerbung über die Begleitung der Dienste bis hin zur Ehemaligenarbeit. Mit ihren waldorfpädagogischen und ökologisch engagierten Partnereinrichtungen wird der Dienst zu einem Jahr voller sinnstiftender Arbeit und bereichernder Erfahrungen. Ihre Motivation dabei: Gesellschaft und Zukunft gemeinsam positiv zu gestalten. (Anthroposophische Gesellschaft Deutschland 21.10.2024)
Schulkind an Diphtherie erkrankt
Die Infektionskrankheit Diphtherie kann lebensgefährlich sein, hierzulande galt sie lange Zeit als fast ausgerottet. Ein Schulkind in Berlin ist nun offenbar daran erkrankt. Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit bestätigte unter Berufung auf das Gesundheitsamt Spandau einen Fall in einer Gemeinschaftseinrichtung. Zuerst hatte die »Märkische Allgemeine« über den Fall berichtet. Demnach soll es sich um einen zehn Jahre alten Schüler einer Waldorfschule handeln.
Das Kind war dem Landkreis Havelland zufolge zunächst wegen einer akuten Mandelentzündung in einem Krankenhaus in Brandenburg behandelt worden. Die Klinik habe am 27. September einen Verdacht auf respiratorische Diphtherie bei einem ungeimpften Kind gemeldet. Der Verdacht habe sich durch Laboruntersuchungen bestätigt, hieß es weiter.
Aufgrund des Gesundheitszustandes wurde das Kind in eine Berliner Klinik verlegt, wie der Landkreis weiter erklärte. Dort werde es invasiv beatmet. Der »Bild«-Zeitung zufolge wird das Kind an der Charité behandelt. Die Charité verwies auf Anfrage auf die ärztliche Schweigepflicht
Diphtherie ist eine hochansteckende, bakterielle Infektionskrankheit. Das Gesundheitsamt leitete nach Angaben des Landkreises »Ermittlungen und Maßnahmen zum Schutz der engen Kontaktpersonen im privaten und schulischen Umfeld« ein. …
(Der Spiegel, 16.10.2024)