Können wir diesem Unbekannten bald helfen?

Wissenschaft und Naturschutz Hand in Hand: Die Spurensuche Gartenschläfer

Liebe Leserin, lieber Leser,

bestimmt haben Sie bereits vom Gartenschläfer gehört. Das kleine Wildtier stellt uns vor große Rätsel. Wie ist es möglich, dass die Art einerseits so anpassungsfähig, andererseits aber in vielen Regionen Deutschland bereits ausgestorben ist? Vor gut drei Jahren, als der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität und der Senckenberg-Gesellschaft das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ begründete, standen wir an einem Nullpunkt der Erkenntnis.

Irgendwelche Insekten oder Würmer in der Nähe? Der Gartenschläfer hält Ausschau.

Heute können wir nicht ohne Stolz auf hunderttausende wissenschaftliche Daten blicken, die wir seither zusammengetragen haben. Ein riesiger Wissensschatz für eine so kurze Zeit und ein Highlight für den Artenschutz! Möglich gemacht hat das die Zusammenarbeit von Naturschützerinnen und Wissenschaftlerinnen – sowie das Engagement zahlreicher Freiwilliger.

Im Einsatz waren Wildtierkameras, Nistkästen, Spurentunnel und eigens entwickelte Beobachtungsapparate. Und auch mit mehr als 6.000 bestätigten Online-Hinweisen aus der Bevölkerung sind wir Spurensuchenden mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs zu Ergebnissen. Diese erwarten wir im Frühjahr, wenn die Schlafmaus aus ihrer Winterpause zurückkehrt. Bis dahin danken wir allen Beteiligten ganz herzlich und in der frohen Hoffnung, den Gartenschläfer retten zu können. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt.

BUND-Team

Foto: Jirí Bohdal